Magica

MAGICA - ein erster Eindruck

MAGICA CD-Information

Ein Wort vorweg: ich steh’ total auf Ronnie James Dio’s Stimme, seine Liedertexte und seine Musik. Schwer zu sagen, was ich davon am Liebsten mag - wahrscheinlich ist es die Mischung aus allen drei Komponenten, die sein neues Album so unwiderstehlich macht. Endlich, endlich - nach drei Jahren Wartezeit ist ein neues Studioalbum da.

Mein allererster Eindruck ? Ronnie singt besser als je zuvor !

Die einzelnen Lieder wirken ausgesprochen liebevoll gemacht, in sich geschlossen und doch Teil eines Ganzen - damit will ich wahrscheinlich sagen, daß man sich wohl am Besten die ganze CD wieder und wieder anhören soll ... überwiegt beim ersten Mal noch die Spannung („Wie wohl das nächste Lied klingen mag?“) so kommen beim mehrmaligen Anhören erst die Feinheiten so richtig ans Licht - wie beispielsweise den Hauch von einem gregorianische Choral am Ende von „Lord of the Last Day“ - es gibt viel zu entdecken hier...

MAGICA ist eine atmosphärisch ausgesprochen dichte CD, die eine phantastische Geschichte erzählt .. die Geschichte eines schon lange verlassenen Planeten, der bereits vor vielen vielen Jahren seine Sonnen verlor und nun - ohne Wärme und Licht - von einer dicken Eisschicht überzogen ist. Besucher von fremden Welten finden MAGICA - das Zauberbuch einer versunkenen Zivilisation und die Vergangenheit wird lebendig ...

Der ewige Kampf Gut gegen Böse wird hier ein weiteres Mal ausgefochten, und zwar auf eine musikalisch sehr ansprechende Art und Weise. Muß ich wirklich erwähnen, daß das Gute wieder gewinnt ?

Soweit es mich betrifft ... rennt Ronnie mit MAGICA nur offenen Türen ein, - denn ich WEISS, daß er gut ist, und ich wage zu prophezeien, daß er mit diesem Album sicher eine Menge neuer Fans für sich gewinnen wird, ist es doch nur schwer möglich, sich dem Zauber von MAGICA zu verschließen.

Lies hier die deutsche Übersetzung der MAGICA Story!

Jede Menge mystischer Gestalten tummeln sich auf Dio´s neuem Album - also, wie wär´s  mit einem Überblick?

MAGICA - Lied für Lied

Discovery

Die Aliens melden sich zu Wort und zwar mittels computergenerierter Stimme die zur weiteren Erkundung Magicas einlädt.
Achtung: hier singt Ronnie noch nicht!

MAGICA Theme (instrumental)

Klingt für mich eindeutig nach Filmmusik - augenblicklich werden wilde Wunschvorstellungen wach, jawohl, eine MAGICA Verfilmung, das bietet sich geradezu an, wo doch in diesem Fall praktischer Weise auch schon die Musik dazu vorhanden wäre ... und wenn dann noch Ronnie einen der Magier von MAGICA spielen würde, hm, DAS wäre perfekt !! Direkt schade, daß das MAGICA Theme mit 1:16 Minuten ziemlich kurz ist ...

Lord Of The Last Day

Das Böse meldet sich zu Wort ... dunkel, geheimnisvoll und voller Selbstvertrauen. Ein Lied der Nacht, eine langsame, schwere Nummer und sicherlich ein Song, der am besten zur Geltung kommt, wenn es draußen schon der Mond vom Himmel leuchtet ... normalerweise bin ich bloß auf Ronnie's Stimme fixiert, aber hier finde ich auch die instrumentalen Stellen recht ansprechend.

Fever Dreams

Hier leiht Ronnie seine Stimme dem Guten und ist schon ein wenig flotter unterwegs - offenbar auf der Flucht vor der Versuchung. Sicherlich ein einprägsame Nummer die sich gut einfügt, aber nicht unbedingt herausragt - wird aber meiner Meinung nach sicher genug Anhänger finden.

Turn To Stone

Obwohl ich Steine an sich recht gerne mag, ist das keines von den Liedern, die augenblicklich klicken … kann natürlich auch sein, daß mir die Aufforderung an sich nicht gefällt. Der Anfang zieht sich ein bißchen, es dauert bis Ronnie endlich singt! Ein eher schnelles Lied mit ein paar Tempowechseln - wahrscheinlich macht mich genau das irgendwie nervös. Mitten drin ist ein melodischerer Teil, der mir recht gut gefällt - da wo Ronnie singt: "Pray for a miracle" - das ist nett! Wie auch immer - "Turn To Stone" könnte sich allerdings meiner Meinung nach live ausgesprochen fein machen.

Die Aliens mischen sich wieder ein und dem Geplauder entnehme ich, daß ihre Kultur nicht ganz meinen Wunschvorstellungen entspricht - der Übergang zum nächsten Lied ist aber dadurch recht gelungen:

Feed My Head

Fest, kompakt, intensiv - ein Lied zum Hineinkippen, vor sich hin summen und mitsingen - auch für diejenigen, deren Muttersprache NICHT Englisch ist. Sehr empfehlenswert auch für Headbanger jeder Altersstufe !! Eindeutig einer der Höhepunkte dieser CD und mit einem sanften Mittelteil und dem anschließenden Gitarrensolo wieder einmal "so richtig" DIO und wird sicher ein Klassiker ... auch sehr gut zum mehrmals hintereinander anhören !!!!

Eriel

Auch dieses Lied hat einen sehr interessanten Beginn - und zwar einen Engelschor, wenn auch nur für wenige Augenblicke - wohl des netten Kontrastes wegen, denn was folgt, darf durchaus als teuflisch gut bezeichnet werden was hauptsächlich and Ronnie's stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten liegt - aber davon lebt schließlich das ganze Album. Allerdings könnte Ronnie bei diesem Lied ruhig ein bißchen mehr singen, die Stellen wo er das nämlich nicht tut kommen mir stellenweise ganz schön lang vor.

Challis

Jawohl ! Kraftvoll und gut für’s Selbstbewußtsein: „ ... and if you think I’m angry just come over ... "

Eine schnelles, elektrisierendes Lied, daß umso besser klingt, je lauter man es dreht !! Der Refrain lädt zum Mitsingen ein und die Vitalität in Ronnie's Stimme ist wieder einmal absolut mitreißend. "Challis" wird sicher ein DIO Klassiker, und zwar ein funkensprühender !!

Hier melden sich wieder die Aliens zu Wort - und philosophieren auf sehr einfache Art und Weise über die Liebe - wohl um den Übergang zum nachfolgenden Lied weniger abrupt zu gestalten ....

As long as it’s not about love

Eine langsame, tiefgründige Ballade mit viel Emotion und gleichzeitig eine meiner persönlichen Lieblingsnummern. Ich frage mich - hat Ronnie je gefühlvoller gesungen ? Ein Lied, das mich sehr berührt, und das bei aller innewohnender Melancholie ein ausgesprochen positives Ende aufweist. Kann ich gar nicht oft genug hören !

Losing My Insanity

Vielleicht sogar das beste Lied auf diesem Album. Schon der Beginn ist ein Genuß - für einige Momente kann ich die mittelalterlichen Gaukler direkt vor meiner Nase herumhüpfen sehen, doch das ist erst der Anfang: schön langsam schaukelt sich die Einleitung zu einem druckvollen, mitreißenden Lied auf, das schließlich wieder mit akustischen Instrumenten ausklingt. "Losing My Insanity" ist schon heute ein Klassiker von morgen!

Otherworld

Sicherlich kein Lied zum einmal anhören - das ist eines jener Lieder, die sich mir erst im Laufe der Zeit erschließen, richtig ans Herz wachsen, ein Prozess der wohl am ehesten mit manchen Freundschaften zu vergleichen ist, die ebenfalls mitunter ihre Zeit brauchen, um sich zu entwickeln - und oft sind genau diese die dauerhaftesten... na, wie auch immer, der Beginn von Otherworld ist jedenfalls recht schwungvoll, dann wird es ein bißchen langsamer ...

MAGICA - Reprise

Auch wieder nicht wirklich lang - ungefähr 2 Minuten . Schade eigentlich - davon hätte ich gerne mehr gehört. Andererseits: wenn es nach mir ginge, müßte Ronnie nur mehr ausschließlich Doppel CDs herausbringen...

Lord of the Last Day - Reprise

.. und hier sehen wir, daß es das Böse wieder einmal geschafft hat, zu überleben...

MAGICA Story

… erzählt von Ronnie persönlich, und das ist schon was ganz Besonderes. Ein reiner Genuß. Ein spezieller Glücksfall, sozusagen und natürlich bei WEITEM netter, als den genauen Hergang bloß von dem beigelegten Booklet abzulesen ... die fast 20 minütige Erzählung ist musikalisch ein bißchen untermalt und läßt mich unwillkürlich zu träumen beginnen. Zuerst einmal, wie schon erwähnt, von einem MAGICA Fantasy Film - meiner Meinung nach wäre so ein paar Hörkassetten, auf denen Ronnie James Dio Märchen erzählt, gar nicht schlecht. Sollte seine Autobiographie jemals erscheinen, wünsche ICH mir jedenfalls eine gesprochene Version davon...

Kein Zweifel, MAGICA wird Stammgast bleiben in meinem CD-Player ...

... und darüber hinaus bin ich schon sehr gespannt, wie das alles wohl LIVE klingen mag ???

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